Farhad Showghi wurde am 4. Juni 1961 in Prag geboren. Seine Kindheit verbrachte er zunächst in Deutschland, später im Iran. 1978 kehrte er nach Deutschland zurück und studierte in Erlangen Medizin. Seit 1989 lebt er als Psychiater, Psychotherapeut, Autor, Lyriker und Übersetzer in Hamburg.
Auszeichnungen
Gedichtbände
Übersetzung
Ahmad Shamlu: Blaues Lied. Ausgewählte Gedichte. Persisch und Deutsch. Urs Engeler Editor: Basel 2002. Aus dem Persischen übertragen von Farhad Showghi.
Der diesjährige Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht an den 1961 in Prag geborenen und in Hamburg lebenden Lyriker Farhad Showghi. Die Jury würdigte in ihrer Sitzung am 26. und 27. Januar 2018 in Freiburg den bei kookbooks erschienenen Band "Wolkenflug spielt Zerreißprobe" als herausragende Neuerscheinung des Jahres 2017. Der mit 10.000 Euro dotierte Peter-Huchel-Preis wird am 3. April 2018, dem Geburtstag Huchels, in Staufen im Breisgau verliehen. Preisstifter sind der Südwestrundfunk und das Land Baden-Württemberg. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten u. a. Ernst Jandl, Durs Grünbein, Thomas Kling, Friederike Mayröcker und Orsolya Kalász.
Die Jury in ihrer Begründung:
„Vom Hinschmeißen reden, vom Leichtfüßigsein. Farhad Showghis unter dem Titel "Wolkenflug spielt Zerreißprobe“ versammelte Gedichte stoßen mit leisem Nachdruck vor in seelische Bezirke, die erst durch diesen Aufbruch in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. So entstehen entschiedene Modelle einer heutigen Wirklichkeit zwischen Orient und Okzident, die es ohne körperliche Wahrnehmung nicht gäbe. Es sind streng phänomenologische Gedichte, in denen Abstraktion und Konkretion zueinander in Beziehung, aber nicht in eins gesetzt werden; poetische Beobachtungen, die immer wieder am Anfang beginnen, um zu einem neuen Infinitiv zu gelangen – einer neuen Vorstellung von Landschaft zwischen den Himmelsrichtungen. Doch wo beginnt, was kein Ende hat? Den Kopf zurückwerfen, das Hinschmeißen verlängern. Bis eine schöne, vergebliche Geste steht."
Der vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk gestiftete Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik wird seit 1983 für ein herausragendes lyrisches Werk des vergangenen Jahres verliehen. Der Preis erinnert an den Namensgeber Peter Huchel (geboren am 3. April 1903 in Groß-Lichterfelde bei Berlin), den bedeutenden Lyriker und langjährigen Chefredakteur der Literaturzeitschrift „Sinn und Form“. Huchel starb am 30. April 1981 in Staufen im Breisgau. Die Jury besteht aus sieben unabhängigen Literaturkritikerinnen und -kritikern sowie Autorinnen und Autoren.
Farhad Showghi - Foto: Rita Eggstein/SWR
(V.l.n.r.) Christoph Heinkele (Stellvertr. Juryvorsitzender), Theresia Prammer (Jury), Farhad Showghi (Peter-Huchel-Preisträger 2018), Orsolya Kalàsz (Peter-Huchel-Preisträgerin 2017), Ekkehard Skoruppa - Foto: Rita Eggstein/SWR
Theresia Prammer (Jurymitglied und Laudatorin 2018), Farhad Showghi (Peter-Huchel-Preisträger 2018), Orsolya Kalàsz (Peter-Huchel-Preisträgerin 2017) - Foto: Rita Eggstein/SWR
Ekkehard Skoruppa (Juryvorsitzender) - Foto: Rita Eggstein/SWR
Farhad Showghi - Foto: Rita Eggstein/SWR
Theresia Prammer - Foto: Rita Eggstein/SWR
Peter-Huchel-Preisverleihung 2018 am 3. April im Stubenhaus in Staufen i.Br. - Foto: Rita Eggstein/SWR
(V.l.n.r.) Bürgermeister Michael Benitz, Farhad Showghi, R. Suchan - Foto: Rita Eggstein/SWR