Foto: Jens Tremmel, Marbach
Der diesjährige Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht an die 1969 in Essen geborene und in Berlin lebende Lyrikerin Marion Poschmann. Wie der SWR am Samstag in Stuttgart mitteilte, würdigte die Jury Poschmanns im Suhrkamp-Verlag erschienenen Band «Geistersehen» als herausragende Neuerscheinung des Jahres 2010.
Marion Poschmanns Lyrik überzeuge durch sprachliche Virtuosität und gedankliche Geschlossenheit, hieß es. Streng komponiert und motivisch eng verschränkt nutze ihr dritter Gedichtband Repertoire und Formsprache klassischer Dichtung, «um stilsicher und intellektuell brillant Möglichkeiten und Grenzen der Wahrnehmung auszuloten». Die Spannweite der Gedichte reiche von den Kindheitslandschaften ihrer Heimat im Ruhrgebiet bis zu den Kräuterbüchern des Mittelalters und der bildenden Kunst.
Marion Poschmann studierte Germanistik, Slawistik und Philosophie in Bonn und Berlin. 2002 debütierte sie mit dem Roman «Baden bei Gewitter». Es folgten die Gedichtbände «Verschlossene Kammern» und «Grund zu Schafen». Ihr zweiter Prosaband «Schwarzweißroman» wurde 2005 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Literaturpreise.
Der vom Land Baden-Württemberg und dem SWR gestiftete Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1983 für ein herausragendes lyrisches Werk des vergangenen Jahres verliehen. Der Preis erinnert an den 1981 verstorbenen Lyriker Peter Huchel. Die Auszeichnung wird am 3. April in Staufen im Breisgau verliehen. Zu den Preisträgern gehörten zuletzt Ulf Stolterfoht, Gerhard Falkner und Friederike Mayröcker.